Lichterkette gegen Rechtsextremismus

Am 9. November 2013 jährte sich die Pogromnacht zum 75. Mal – ein wichtiger Grund für die Organisatoren, hochkarätige Redner auf den Rother Marktplatz einzuladen. „Auch Goethe schützt vor Goebbels nicht“, meinte der Hauptredner des Abends, der SPD-Politiker und Autor Christian Nürnberger. Er machte deutlich, dass man sich nicht allzu sicher sein dürfe, wie man selbst zur damaligen Zeit angesichts der allgegenwärtigen Nazi-Propaganda und Indoktrination gehandelt hätte. Das Land der Dichter und Denker wäre gegen das „Gehirngift“ der Nazis nicht immun gewesen.

Bedauerlich sei auch, dass den Generation seiner Eltern und Großeltern wenig am Erinnern und Aufklären lag, sie habe nach dieser dunklen Epoche der Geschichte nach vorne blicken und das Land wieder aufbauen wollen, resümierte Nürnberger.

Landrat Herbert Eckstein schloss sich Nürnbergers Aussagen an und verwies auf die aktuelle Flüchtlingsproblematik  am Beispiel von Lampedusa. Roths 2. Bürgermeisterin Elisabeth Bieber, die in Vertretung des Schirmherrn sprach,  hob hervor, dass sich auf dem Rother Marktplatz bereits seit 14 Jahren in Folge am 9. November engagierte Menschen einfinden, um an die Geschehnisse der Pogromnacht zu erinnern.

Nach den teilweise beklemmenden und aufrüttelnden Reden setzte die Gruppe „Klezmaniaxx“ mit ihrer beschwingten, lebensbejahenden Klezmermusik einen Gegenakzent. Mit Kerzen und untermusikalischer Begleitung zogen die Menschen dann zum Seckendorffschloss zur Vernissage der Ausstellung „Kicker, Kämpfer und Legenden“.